Liebe Scheibenschützen,
das Jahr neigt sich dem Ende entgegen, und auch wenn bei uns noch kein Schnee liegt, ist es im Bend schon deutlich stiller geworden. So kann man sich, wenn man wie ich mit unserem Hund im Dunkeln draußen unterwegs ist, ein wenig in Gedanken über das kommende Weihnachtsfest verlieren. Natürlich hat so jeder von uns so seine eigenen Sorgen, doch wenn man dann zu Hause die Nachrichten sieht, so leben wir hier bei uns doch recht behütet.
Als ich mir Gedanken über einen Text zu meinem Weihnachtsgruß machte, fiel mir folgendes Gedicht von Theodor Storm in die Hände:
Weihnachtsabend
Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll,
der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus.
Weihnachten war’s; durch alle Gassen scholl
der Kinderjubel und des Markts Gebraus.
Und wie der Menschenstrom mich fortgespült,
drang mir ein heiser Stimmlein in das Ohr:
„Kauft, lieber Herr!“ Ein magres Händchen hielt
feilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor.
Ich schrak empor, und beim Laternenschein
sah ich ein bleiches Kinderangesicht;
wes Alters und Geschlechts es mochte sein,
erkannt ich im Vorübertreiben nicht.
Nur von dem Treppenstein, darauf es saß,
noch immer hört ich, mühsam, wie es schien:
„Kauft, lieber Herr!“ den Ruf ohn Unterlaß;
doch hat wohl keiner ihm Gehör verliehn.
Und ich? – War’s Ungeschick, war es die Scham,
am Weg zu handeln mit dem Bettelkind?
Eh meine Hand zu meiner Börse kam,
verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind.
Doch als ich endlich war mit mir allein,
erfaßte mich die Angst im Herzen so,
als säß mein eigen Kind auf jenem Stein
und schrie nach Brot, indessen ich entfloh.
Ich wünsche Euch, Euren Familien und Freunden ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Euer Major
Stefan Fücker
Schließe mich den Wünschen eures Majors an! Sende morgen meine persönlichen Weihnachtsgruesse an euch alle! Danke für alles!